Eine Demonstration mit Roter Fahne vor einer Villa in Kiel-Düsternbrook.

Wer hat der gibt und wer nicht gibt, wird enteignet! ─ Sonntagssenf #22

Diese Woche habe ich endlich mal wieder ein Theaterstück geschaut und die Demo zum 1. Mai durchs Villenviertel Düsternbrook war auch ganz nett. Mein persönlicher, politischer Wochenrückblick fragt sich heute u.a., warum sich die Stadt nicht ums Problemviertel Düsternbrook kümmert und warum die Türkei einfach im Nordirak einmarschieren darf und das so gut wie niemanden interessiert.

Heraus zum 1. Mai – Wer hat der gibt und wer nicht gibt, wird enteignet!

Nachdem sich der DGB auf dem Exerzierplatz versammelt hatte, zog gestern eine linksradikale Demonstration mit gut 500 Leuten durch das Villenviertel Düsternbrook und forderte die dortigen Bewohner_innen auf, ihr Vermögen für die Bewältigung der Corona-Pandemie herauszurücken. Es wurde problematisiert, dass die dort angehäuften Millionen dort fehlen, wo sie gebraucht werden, wie z.B. im Gesundheitssystem, in Bildungseinrichtungen oder in den ärmeren Ländern dieser Erde. Es war gut, sich mal wieder vor Augen zu führen, wie viel sehr wenige Leute besitzen. Würden die Prachtbauten in diesem Viertel nicht von wenigen bewohnt, sondern für Wohngemeinschaften oder soziale Zentren genutzt, ginge es der großen Masse der Bevölkerung ganz sicher besser.

Traditionell endete die Veranstaltung dann wie jedes Jahr mit einem Bier vom Fass. Das gibt es zum Glück auch an der Kiellinie und nächstes Jahr dann hoffentlich wieder vor dem Legienhof.

Happy Birthday, lieber Wagenplatz Schlagloch zum 4. Geburtstag!

Der Wagenplatz Schlagloch ist trotz der repressiven Stadtpolitik noch immer da und das nun schon seit vier Jahren. Danke für viele schöne Stunden an der Feuertonne, auf Partys, aber vor allem auch für Veranstaltungen und die vielen wichtigen politischen Impulse in die Stadt Kiel hinein. Wie wichtig der Platz ist, zeigte auch das aufgeführte Theaterstück. Der Oberbürgermeister, Ulf Kämpfer, wurde für seine fatale Politik aufs Korn genommen. Seien es die vielen Hotelneubauten, die geplante neue Autobahn, die Wohnungsnot oder der Bau des überflüssigen Möbelmarktes; Der OB war immer an vorderster Stelle dabei, wenn es darum ging die Stadtpolitik in die falsche Richtung zu lenken. Es wird Zeit, dass das Schlagloch nach 28 Umzügen in vier Jahren endlich einen festen Platz zugewiesen bekommt. Die Zeit der Ausflüchte ist vorbei. Und auch die letzten Stadtverantwortlichen sollten mittlerweile begriffen haben, dass der Wagenplatz nicht von alleine wieder verschwinden wird. Eine Aufzeichnung des Theaterstückes findet sich übrigens hier auf Vimeo.

LiLa bleibt!

Eine Kieler Institution soll weichen. Zumindest wenn es nach dem Willen der Vermieterin des Libertären Ladens in der Iltisstraße 34 in Gaarden geht. Sie hat den Mietvertrag gekündigt. Gaarden soll weiter gentrifiziert und widerständige Orte geschlossen werden. Ich und viele andere sind entsetzt und sehr wütend darüber. Der Protest wird groß und das letzte Wort noch nicht gesprochen sein, denke ich. Im LiLa findet Mieten- und Sozialberatung statt, Essen wird regelmäßig umsonst verteilt und die Räumlichkeiten bieten Vereinen und Bündnissen einen Ort sich zu treffen. Auch Veranstaltungen finden regelmäßig statt. Das Lila in Gaarden ist wichtig, widerständig und wird nicht einfach weichen. Achtet auf Ankündigungen des Nutzer_innenplenums für Aktionen und Proteste.

Türkei führt völkerrechtswidrigen Krieg im Nordirak

Die Türkei kämpft völkerrechtswidrig in Südkurdistan (Nordirak) gegen die kurdische Guerilla. Die zweitgrößte Armee der NATO führt einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. Dieser wird auch aus Deutschland geduldet und mit Waffenexporten unterstützt. Die Türkei setzt dabei auf Flächenbombardements, Drohnenangriffe und greift sogar auf Giftgas zurück, um Tunnel der kurdischen Truppen anzugreifen. Am Wochenende wurde in Kiel 10.000 Flyer verteilt, um auf diesen mörderischen Angriff aufmerksam zu machen. Die Unterstützung der Türkei durch Deutschland und andere NATO-Staaten muss sofort aufhören! Ich wünsche den Guerillas in Südkurdistan viel Kraft, Durchhaltevermögen und Erfolg!

Am kommenden Wochenende stellt DIE LINKE in Schleswig-Holstein ihre Landesliste zur Bundestagswahl auf. Die Spitzenkandidaturen streben Cornelia Möhring und Lorenz Gösta Beutin an. Danach steht dann ein hoffentlich erfolgreicher Wahlkampf pro Umverteilung und gleicher Rechte für Alle an. Kommt gut durch die Woche.