Eine junge Frau hat sich eine Maske aufgesetzt.

Corona – Was nun? ─ Sonntagssenf #19

So langsam verspielt die Regierung das letzte Fünkchen an Vertrauen, das in sie noch übrig geblieben ist. Was nach Ansicht der Patei DIE LINKE nun angebracht wäre im Kampf gegen Corona, werde ich in dieser Folge kurz darlegen. Ansonsten geht es um Skandalöses, um Gedenken, Funfacts und darum, was diese Woche auch an Erfreulichem zu bieten hatte. Nächste Woche ist dann erst einmal Osterpause, falls nichts Gravierendes geschehen sollte.

Corona – Was nun?

Ich habe noch nie großes Vertrauen in unsere Bundesregierungen gehabt, aber nun bekomme ich es langsam mit der Angst zu tun. Tapfer verkünden die Ministerpräsident_innen von Schleswig-Holstein über NRW bis zum Saarland eine Lockerung nach der anderen und ignorieren die Ansteckungsgefahr komplett. Das bringt einen Großteil der Bevölkerung ernsthaft in Gefahr, sich das Virus einzufangen.

Erforderlich wäre nun allerdings ein Shutdown, der seinen Namen auch verdient hat. Nicht-lebensnotwendige Produktion schließen, KiTas und Schulen bis auf eine Notbetreuung schließen, Arbeitnehmer*innen den Verdienstausfall komplett erstatten und dafür die Corona-Hilfen von Unternehmen, die Dividenden an ihre Aktionärinnen ausgeschüttet haben, komplett zurückfordern.

Dann wären wir ohne weitere Einschränkungen des Privatlebens in zwei bis drei Wochen aus dem Gröbsten raus.

Kurzes

Skandalöses

Die Leipzigerin Lina E. sitzt seit November im Knast. Ihr Verbrechen: Antifaschistisches Engagement in Sachsen. Der Vorwurf: Anführerin einer kriminellen Vereinigung. Das alles ist ein Skandal. Aufmerksamkeit und Solidarität jetzt. Freiheit für Lina E.! #FreeLina

Gedenken

Diese Woche stand in der Kurdischen Solidaritätsbewegung ganz im Zeichen der „Woche der Gefallenen“. In dieser Woche, die sich an das Kurdische Neujahrsfest „Neweroz“ anschließt, wird an die Menschen gedacht, die im Kampf für Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie und gegen den Islamischen Staat (IS) und die Türkei ihr Leben gelassen haben. Aktivist*innen aus Kiel nahmen dies zum Anlass Konstantin G. (Heval Andok Cotkar) zu gedenken. Es wurde ein Gaffiti im Gaardener Skatepark gesprayt und der Exerzierplatz in „Heval-Andok-Platz“ umbenannt. Der Kieler Konstantin G. starb im Kampf gegen den Islamischen Staat am 16.10.2019 in Serêkaniyê und wurde nur 24 Jahre alt.

FunFact

Der Bürgermeisterkandidat der CDU bei der letzten Wahl hat den Oberbürgermeister Kämpfer „persönlich verantwortlich“ für die Verkehrspolitik in Kiel gemacht. Das wäre nun eigentlich ganz klar ein Fall für die Verbannungsbeauftragte der GRÜNEN, Jessica Kordouni. Bin gespannt, wann sie den nächsten Bann verhängt. Übrigens: Stadtrat Christian Zierau wurde von den KN gefragt, ob er sich als Verantwortlichen für das Demo-Geschehen in Kiel betrachtet. Er bejahte dies.

Satirisches

Kiel strebt eine Karriere bei Extra3 an und hat einen Slalom-Parcours als Radweg um die Luftfilteranlagen am Theodor-Heuss-Ring ausgewiesen. Ich bin mir sicher: Der nächste Beitrag der Satiresendung wird nicht lange auf sich warten lassen.

Erfreuliches

Die Pflegekammer ist abgewählt. Über 90% bei einer Wahlbeteiligung von über 80% der Pflegekräfte lehnten eine Zwangskammer ab. Gut so! Selbstorganisierung und gewerkschaftliches Engagement sind der Schlüssel beim Kampf um bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, kein zahnloses Bürokratiemonster!

Erfreuliches II

Die VVN-BdA hat ihre Gemeinnützigkeit wieder. Der Kampf darum war langwierig und anstrengend, aber er hat sich gelohnt. Herzlichen Glückwunsch! Antifaschistisches Engagement ist gemeinnützig!

Ostermarsch

Nicht vergessen: Diesen Samstag ist wieder Ostermarsch in Kiel. Dieses Jahr pandemiekonform als Menschenkette mit Abstand. Ab 11 Uhr durch die Holstenstraße beginnend beim Europaplatz. Kommt vorbei. Zumindest, wenn ihr keine „Querdenkenden“ seid.

Bis dahin frohe Feiertage. Kommt gut durch die Wochen!