Der Umweltfrevel auf dem Prüner Schlag ─ Sonntagssenf #12
Mein kurzer, persönlicher, politischer Wochenrückblick.
Die Pandemie hat weiter alles im Griff, beherrschendes Thema in Kiel war aber diese Woche ganz sicher der Kahlschlag von ökologisch wichtigen Ausgleichsflächen auf dem Prüner Schlag durch den Möbelkonzern Krieger. Zu dem Thema findet an diesem Montag von 10-15 Uhr unter dem Motto „Neue Bäume für den Prüner Schlag“ auch eine Demo statt. Es können die Wünsche an den Konzern in Weihnachtsbäume gehängt werden.
Der Umweltfrevel auf dem Prüner Schlag
Auf dem Prüner Schlag wurden schon Anfang November ökologisch wertvolle Ausgleichsflächen einfach platt gemacht. Die Verantwortung dafür trägt der Möbelkonzern Krieger, der dort Möbel Höffner baut. Der ökologische Schaden ist immens, über die 50.000 Euro Strafe dürfte der Konzern allerdings nur müde lächeln. Auch dass das Gutachten über die Schäden vom Konzern selber in Auftrag gegeben worden ist, ist ein sehr schlechter Witz. Hinzu kommt, dass die Stadt Kiel weder die Öffentlichkeit noch die Selbstverwaltung über die Umweltsauerei informiert hat. Erst Recherchen des NDR brachten den Vorgang ans Licht der Öffentlichkeit. DIE LINKE hat nun einen Antrag für einen Baustopp im Bauausschuss gestellt und würde den Möbelmarkt am liebsten komplett stoppen. Der eigentliche Umweltfrevel liegt allerdings schon weiter zurück. Der überflüssige Möbelmarkt hätte niemals genehmigt werden dürfen. Nicht vergessen sollte die Kieler Bevölkerung, wer damals die Kampagne für den Möbelmarkt beim Bürger_innenentscheid unterstützt hat: Alle Parteien außer DIE LINKE. Hätten sich zumindest die GRÜNEN damals für den Erhalt des Geländes eingesetzt, würden dort noch immer hunderte Kleingärten existieren.
Masken und Impfen
Die ärmeren Menschen in der Bevölkerung stehen gerade vor einem schier unlösbaren Problem. Wo sollen sie Masken herbekommen, um ihren Alltag zu bewältigen. Es ist unfassbar, wie ignorant die Politik mit dieser Frage umgeht. Menschen mit wenig Geld werden vor eine Existenzfrage gestellt. Besonders traurig und wütend war ich als ich diese Woche von folgender Geschichte hörte: Eine Frau mit sehr wenig Geld war völlig verzweifelt, weil sie sich die Masken nicht leisten kann, die sie für den Eintritt ins Krankenhaus zwingend benötigt, wo sie eine Krebstherapie machen muss. Alle beteiligten in Stadt, Land und Bund sollten sich endlich eine Lösung überlegen, wie Menschen mit einem geringen Einkommen kostenlos an Masken kommen. Darüber hinaus ist ein 100 Euro Pandemie-Zuschlag auf Hartz IV dringend geboten.
Schon letzte Woche hatte ich erwähnt, wie der Kapitalismus tötet: Nämlich über Patente auf die Impfstoffe gegen Corona. Mittlerweile hat sich die Lage deutlich verschärft und Lieferschwierigkeiten sind noch größer geworden. Wann verdammt nochmal werden die Patente auf die Impfstoffe endlich aufgehoben?
Das war es auch schon für heute. Kommt gut durch die Woche!