Zu sehen sind das Kieler Rathaus mit dem markanten Rathausturm und das Kieler Opernhaus. Auf einer Mauer vor dem Rathausplatz ist der Schriftzug "Revolutionsstadt" aufgesprüht.

Kämpfers Verzicht macht Weg frei für bessere Prioritäten

Zur Ankündigung von Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidieren, erklärt Ratsmitglied Björn Thoroe, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI:

„Unter Kämpfer an der Verwaltungsspitze wurde die Umsetzung der überteuerten Schlosssanierung gestartet, der Kleine-Kiel-Kanal („Holstenfleet“), der kaum zur Belebung der Innenstadt beitragen konnte, fertiggestellt und eine Vielzahl von Hotel-Neubauten in die Wege geleitet. Das drängende Problem des fehlenden bezahlbaren Wohnraums wurde allerdings so gut wie gar nicht angegangen und auch in Sachen Sanierungsstau bei Schulen und Kitas hat sich kaum etwas getan.“

Und Ratsmitglied Ove Schröter, stellvertretender Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI, stellt fest:

„Ich bewundere Menschen wie Herrn Dr. Kämpfer, die es schaffen, trotz diverser Nebentätigkeiten und medialer Fleißarbeit nicht nur das Amt der Oberbürgermeister*in zu bespielen, sondern noch genug Energie haben, um stoisch am Amt der Wirtschaftsdezenent*in zu hängen und dann dort noch Spuren zu hinterlassen, wie beispielsweise Möbel Höffner. Ich wünsche dem OB, dass er nach seiner Ankündigung nicht zur ‚Lame Duck‘ mutiert, sondern auch weiterhin Impulse setzt und beispielsweise prestigeträchtige, aber, auf Grund mindestens der Haushaltslage, unrealistische Utopien, wie z.B. das Meeresvisualisierungszentrum oder die Olympia-Bewerbung, rechtzeitig beendet. Dieses wäre nicht nur gegenüber seiner Nachfolger*in fair, der ein Einstand ohne Altlasten einen schnellen und konstruktiven Neustart erheblich erleichtern würde.“

„Auf jeden Fall sind wir schon jetzt gespannt, wen Grüne und CDU ins Rennen um die Verwaltungsspitze schicken werden. Davon wird schließlich entscheidend abhängen, ob sich die Stadt in den kommenden sechs Jahren endlich um die tatsächlichen drängenden Probleme der Kieler*innen kümmern wird.“, so Thoroe abschließend.