Kiel braucht mehr Sozialwohnungen!
Fast die Hälfte der Kieler Haushalte hätten Anspruch auf eine Sozialwohnung – theoretisch. Denn für die insgesamt etwa 145.000 Haushalte stehen gerade einmal 6.100 Sozialwohnungen zur Verfügung. Und wenn nicht endlich etwas passiert, werden in den kommenden zwei Jahren voraussichtlich weitere 1.000 Sozialwohnungen wegfallen, während der Bedarf weiter steigen wird.
Dazu erklärt Björn Thoroe, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI:
„Wir können dieser Entwicklung als Stadt nicht weiter einfach nur tatenlos zuschauen. Jahrzehntelang wurde von der Ratsmehrheit bei der Entwicklung auf dem Kieler Wohnungsmarkt darauf vertraut, dass ‚der Markt das schon regeln werde‘. Aber so langsam sollte bei allen angekommen sein, dass das so nicht funktioniert. Und es reicht auch nicht mehr, nur gegen den Wegfall von Wohnungen aus der Sozialbindungen anzubauen. Wir müssen endlich auch mit den privaten Wohnungsgesellschaften ins Gespräch kommen und zusätzliche Sozialbindungen vereinbaren. Alles andere wäre eine Bankrotterklärung der Stadt im Bereich der Wohnungspolitik!“
Die Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI hat in den vergangenen Jahren seit 2018 die Entwicklung des Bestands an Sozialwohnungen in Kiel mit regelmäßigen Kleinen Anfragen erfasst. Und obwohl die Verwaltung auf entsprechende Fragen immer wieder bekundet hatte, mit der privaten Wohnungswirtschaft auch über die Schaffung von neuen Sozialbindungen im bereits vorhandenen Wohnungsbestand ins Gespräch kommen zu wollen, ist das bis heute nicht passiert.
„Jetzt reicht es uns, wir sind nicht bereit das weiter so hinzunehmen. Deshalb beantragen wir in der heutigen Sitzung der Ratsversammlung, dass die Verwaltung hier endlich tätig wird. Wir brauchen viel mehr Sozialwohnungen und zwar sehr schnell. Neubau ist gut, reicht aber einfach nicht mehr aus. 6.100 Sozialwohnungen sind für eine Stadt wie Kiel gerade mal ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir fordern alle anderen demokratischen Fraktionen auf, hier auch kommunalpolitische Verantwortung zu übernehmen und unserem Antrag zuzustimmen!“, so Thoroe abschließend.