Tamara Mazzi und eine weitere Frau halten auf dem Kieler Rathausplatz Schilder mit dem Feminismus-Symbol.

Geschlechtergerechtigkeit

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Kiel sind Frauen. Dies spiegelt sich jedoch nicht in ihrem Einfluss in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wider. Frauen und deren Belange werden überwiegend von Männern vertreten; politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben von Frauen werden nur mangelhaft umgesetzt.

Frauen sind überdurchschnittlich von Erwerbslosigkeit sowie von ungerechter Bezahlung und Bewertung ihrer Arbeit betroffen. Neben der Erwerbsarbeit wird die reproduktive Arbeit im Haushalt zudem überwiegend von Frauen übernommen, ohne dass sie die dafür notwendige Anerkennung erhalten.

Ökonomische Unabhängigkeit und eine gerechte Verteilung bezahlter und unbezahlter Arbeit sind Voraussetzung für eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

DIE LINKE. Kiel setzt sich für die Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit durch die Auswertung, Verbesserung und Reorganisation der Entscheidungsprozesse in der Selbstverwaltung und Verwaltung ein. Alle an der politischen Gestaltung beteiligten Akteur*innen müssen grundsätzlich den Aspekt der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern, zwischen Mädchen und Jungen, sowie der Vielfalt der Geschlechter berücksichtigen. Bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern müssen abgebaut und neue Ungleichheiten verhindert werden.

Gewalt an Frauen und Mädchen ist immer noch ein alltägliches Problem, insbesondere die sogenannte häusliche Gewalt. Beratungsstellen und Frauenzentren sowie Frauenhäuser sind häufig zu großen Teilen ehrenamtlich getragen und müssen nicht nur in ihrem Fortbestand gesichert werden, sondern auch ausgebaut werden.

DIE LINKE. Kiel kämpft:

  • für eine höhere Teilhabe von Frauen in der Kieler Kommunalpolitik.
  • für den Ausbau von Frauenförderungsprogrammen und Wiedereingliederungsprojekten. Dazu gehören z.B. spezifische integrative Maßnahmen für langzeitarbeitslose Frauen unter besonderer Berücksichtigung ihrer jeweiligen Lebensabschnitte und -bedingungen, konkrete Qualifizierungsmaßnahmen für un- und angelernte Frauen sowie die Vergabe der Hälfte aller Ausbildungsplätze an weibliche Bewerber*innen.
  • für die Stärkung und Weiterentwicklung bisheriger Hilfs- und Beratungsangebote (z.B. Frauenhaus, autonomes Mädchenhaus, Frauennotruf Kiel e.V., Donna Klara – psychosoziale Frauenberatungsstelle, TIO – Beratungsstelle für Migrant*innen).
  • für die kommunale Bereitstellung und Förderung von Hilfsprogrammen für traumatisierte Frauen. Ein Fokus hierbei muss auf geflüchteten Frauen liegen.
  • für ein vergünstigtes, kommunal finanziertes Frauennachttaxi.
  • gegen finanzielle Einsparungen der öffentlichen Kassen zulasten von Frauen.
  • gegen jegliche Gewalt an Frauen und Mädchen.